Die drei Ärzte beleuchteten die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen aus chirurgischer Sicht, aus Sicht der Chinesischen Medizin und der Gastroenterologie. Schulmedizinisch steht eine Behandlung mit immunsystemunterdrückenden Medikamenten Im Vordergrund, chinesisch vertritt Dr. Schmincke die Idee der Ausleitung der Entzündung über andere Schleimhäute, da der Mensch als Gesamtsystem und nicht das erkrankte Organ allein gesehen wird. Bei beiden methodischen Ansätzen ist die Arbeit des Chirurgen in manchen Fällen, wenn sich trotz medikamentöser Therapie, egal ob naturheilkundlich oder konservativ, im Falle von Verengungen (Stenosen) und Fisteln in Notfällen immer wieder notwendig. Die gedanklichen Ansätze, wie die chronischen Darmentzündungen entstehen und wie sie therapiert werden können, sind sicherlich unterschiedlich; das gemeinsame Gespräch in der anschließenden Diskussion war jedoch kollegial in angenehmer Atmosphäre und im Sinne des Patienten denkend. Für die betroffenen Patienten ist es wichtig, dass Schulmedizin und Naturheilkunde im Sinne der optimalen Therapie ergänzend und nicht kontrovers arbeiten. Es ist hoffnungsvoll, dass dies an diesem Abend in Gerolzhofen gelungen ist und lässt auf einen intensiveren Austausch in der Zukunft hoffen.
Oktober 2016 Darmerkrankungen: Geomed und Klinik am Steigerwald an einem „Rednerpult“
Am Mittwoch fand im Gerolzhöfer Geomed Kreiskrankenhaus ein Arzt-Patienten Seminar im Rahmen des Crohn und Colitis Tages der DCCV und des Kompetenznetz Darmerkrankungen statt. Das Thema lautete: „Chronisch entzündliche Darmerkrankungen komplementär behandeln“. Zu diesem Thema haben die Chefärzte Dr. Alexander Kraus, Internist und Dr. Michael Dietrich, Chirurg, beide am Geomed tätig, Chefarzt Dr. Christian Schmincke von der Klinik am Steigerwald als dritten Redner eingeladen.
Patienten berichten
Morbus Crohn
Annemarie K. Schülerin, Jahrgang 1990
Vor zwei Jahren, mit 15 Jahren, hat meine Krankheit angefangen. Ich bekam immer, nachdem ich etwas gegessen hatte, Bauchkrämpfe und musste auf die Toilette, zudem hatte ich oft Fieber. Mir ging es von Tag zu Tag schlechter, denn meine vom Hausarzt verordneten Medikamente halfen nicht. Offensichtlich…
weiterlesenColitis ulcerosa
Sonja Amrhein Jahrgang 1972
Angefangen haben meine Beschwerden im Sommer 2001 mit Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Blut und Schleim im Stuhl. Nach einem wahren Ärztemarathon von Internisten über Orthopäden bis hin zu Gastroenterologen lautete dann nach der dritten Darmspiegelung im Januar 2002 die endgültige Diagnose Colitis…
weiterlesenColitis ulcerosa
Annett Pilgrim Apothekerin, Jahrgang 1966
Mein Name ist Annett Pilgrim. Ich bin 48 Jahre alt und seit 1997 selbständige Apothekerin. 2011 erwischte es mich kalt mit einem schweren Colitis ulcerosa Schub. Arbeits-und Lebensumstände ließen mich die Symptome nicht echt wahrnehmen und ich machte trotz allem weiter wie bisher. Da ich schon seit…
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