Doch dann sind da die Lichter, überall, in allen Farben: geschmückte Altstadt-Fassaden, Sterne in allen Größen, Girlanden an Büschen und Bäumen, phantastische Lichtfiguren. Viele freuen sich und werden ein wenig wieder zu Kindern. Wohl dem, der jetzt lebendige Kindheitserinnerungen hat. Das vergrößert vielleicht seine Chance, den ungeheuren Rummel etwas an sich abperlen zu lassen, den der Handel veranstaltet. Denn wenn sich einer in dessen Sphäre begibt, ins Kaufhaus, in die Einkaufspassage oder in die allesversprechenden Seiten des Internets – wie soll der einen klaren Kopf bewahren zwischen den verschiedenen Wunschzetteln seiner Lieben und dem von denselben Lieben eingeforderten eigenen Wunschzettel?
Und zu allem Überfluss soll man sich dann auch noch vom Zauber der Weihnacht einfangen lassen. Immerhin, an der Krippe wurde auch viel geschenkt: Die Hirten hatten wohl Milch und Käse für die ausgehungerten Eltern dabei, die drei Weisen edle Dinge, Gold, Weihrauch und Myrrhe und die Engel Musik. Ach die Musik: Die Amerikaner haben uns ja nicht nur die Demokratie gebracht, sondern zu Weihnachten „Jingle Bells“, auch daran kann man sich gewöhnen. Ich höre gerade den Kinderchor der Kirche in Pirna. Das tut mir gut. Ich bin halt ein konservativer Kerl. In diesem Sinne wünsche ich allen frohe und friedliche Weihnachtstage,
Ihr Dr. Christian Schmincke
Hier geht's zur Klinikzeitung.