Die eigenen Patienten der Klinik am Steigerwald wurden bereits entlassen, dies entspricht der Anweisung der Staatsregierung auch in den privaten Krankenhäusern für freie Bettenkapazität zu sorgen.
Im Hintergrund hat sich die Belegschaft der Klinik auf die Aufnahme und Behandlung von Corona-Patienten gründlich vorbereitet. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Pandemie hat die Klinik in Gesprächen die Unterstützung nach allen Kräften angeboten. Durch den Aufnahmestop in den Altenheimen der Umgebung, gibt es vermehrt Probleme die fast oder ganz entlassungsfähigen Patienten nach einem Aufenthalt im Akutkrankenhaus in einer Nachsorgeeinrichtung unterzubringen.
Nach Prüfung der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGk) für den Bereich Main-Rhön, hat deren ärztlicher Leiter Dr. Mildner vom St. Josephs Krankenhaus in Schweinfurt, sowohl die medizinische, als auch räumliche Situation in der Klinik am Steigerwald als geeignet und sinnvoll befunden, diese Patienten aufzunehmen. Dr. Mildner lobt in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit zwischen Katastrophenschutz und der Klinik.
Die Klinik am Steigerwald wird damit zu einer sogenannten Abstromklinik. Dies bedeutet, dass vor allem Patienten untergebracht werden, die einen milden Verlauf der Erkrankung haben werden und daher nicht mehr einen Platz in einem anderen Akutkrankenhaus mit Intensivstation benötigen. Außerdem werden Patienten aus Pflegeeinrichtungen und Altenheimen aufgenommen, die zwar negativ getestet wurden, aber vorläufig aufgrund des Infektionsschutzgesetzes nicht mehr in ihre Einrichtung zurückkehren dürfen.
Am kommenden Donnerstag werden die ersten Patienten aufgenommen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob diese Patienten positiv oder negativ auf Covid-19 getestet sind. Die Ärzte des Privatkrankenhauses werden vor Ort Tests durchführen. Bis zum Testergebnis, werden alle Patienten als potentiell Sars Cov 2 positiv behandelt. Die Unterbringung erfolgt in Einzelzimmern. Bei vorliegendem Testergebnis wird es aufgrund der räumlichen Besonderheiten, architektonisch getrennt einen Trakt für Nicht-Infizierte und einen Trakt für Infizierte oder wahrscheinlich Infizierte geben. Ein Team aus Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern wird sich ausschließlich um die positiv getesteten Patienten kümmern, ein weiteres, um die negativ getesteten.
Entsprechende hygienische Wege der Versorgung sind mit Hilfe aller Mitarbeiter in den letzten Tagen unter Hochdruck erarbeitet worden. Das ärztliche Team um Dr. Christian und Oberarzt Paul Schmincke sieht sich gut gerüstet. Es hat intensive Vorbereitungen gegeben, auch im Austausch mit Dr. Mildner aus Schweinfurt, der Vorrat an notwenigen Medikamenten, an Hygienemaßnahmen, ist den Vorschriften entsprechend umgesetzt. Die notwenige Schutzkleidung muss noch geliefert werden und wird bis morgen erwartet.
Dem medizinischen Team der Klinik stehen der Methodenpool der Schulmedizin, als auch der Naturheilkunde zur Verfügung. Jeder Mitarbeiter, von der Ärzten, über die Pflegenden, die Küche, bis zur Raumpflege sind geschult, motiviert und gut vorbereitet ihren notwendigen Beitrag in dieser Krise zu leisten.
Über die vom FüGk gestellten Mengen an Schutzkleidung hinaus, näht die Klinik über Mitarbeiter, deren Angehörige und private Kontakte selbst Schutzkleidung und Atemmasken. Wie lange die Covid 19 bezogenen Patienten in der Klinik am Steigerwald behandelt werden ist derzeit völlig unklar. Die eigentlichen Patienten der Klinik befinden sich in der Warteschleife, zeigen viel Verständnis für die jetzige Situation und werden, soweit möglich telefonisch weiter betreut.