Was kaum jemand bedenkt: Die Luftfeuchtigkeit entscheidet maßgeblich über die immunologische Fähigkeit der Atemschleimhäute mit. Die relative Luftfeuchtigkeit als wichtiger Faktor hat so gut wie keiner auf dem Schirm. Insbesondere Altenheime, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser müssen darauf achten, daß mindestens 40% relative Luftfeuchtigkeit in ihren Innenräumen garantiert sind. Wer keine Hygrometer zur Überprüfung der Luftfeuchtigkeit hat, sollte auf jeden Fall in seinen Innenräumen feuchte Handtücher oder ähnliches über die Heizung hängen. Auch bitte regelmäßig auf gefüllte Befeuchtungsgefäße an den Heizungen achten.
In einer Veröffentlichung der angesehenen Zeitschrift Plose one vom Oktober 2012 wurde auf den Zusammenhang von Luftfeuchtigkeit und Ansteckung mit Influenza A Viren hingewiesen. Die Ansteckung war besonders hoch unter 50% und nahe 100 % Luftfeuchtigkeit. Der Schutzeffekt ist bei 50% – 85 % am größten.
Auf einen ähnlichen Zusammenhang haben Forscher in einer Veröffentlichung der PNAS im MAI 2019 hingewiesen. Dort ist ein klarer Immunologischer Zusammenhang zwischen Ansteckungsrate, Schwere der Symptomentwicklung und Regenerationsfähigkeit der Atemwegsgewebe erwiesen. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit eine hilfreiche Strategie sein könnte, um Krankheitssymptome von Grippepatienten zu verringern und die Genesung zu beschleunigen“, schreiben die Wissenschaftler um Akiko Iwasaki von der Yale University in New Haven.
Unser Tipp
Auf Luftfeuchtigkeit der Innenräume von ca. 40% - 60% während der Heizperioden achten.
- Raumbefeuchter besorgen
- nasse Tücher auf Heizungen legen oder
- Verdunstergefäße an der Heizung anbringen
Plose one: Relationship between Humidity and Influenza A Viability in Droplets and Implications for Influenza’s Seasonality
PNAS: „Low ambient humidity impairs barrier function and innate resistance
against influenza infection“, Eriko Kudo et al.