Warum besonders ehrgeizige Menschen oft unter Darmerkrankungen leiden
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zeigen sich zu Beginn oft nur durch Magen-Darm-Beschwerden und unregelmäßige Stuhlgänge. Später, wenn die schubhaft auftretenden Erkrankungen sich verschlimmern, sind Brechreiz, Durchfall, Fieberschübe und Krämpfe Leitsymptome. Für die Chinesische Medizin als ganzheitliche Medizin spielt auch die Psyche eine Rolle bei der Krankheitsentstehung und -bewältigung. So leiden besonders häufig sehr ehrgeizige Menschen unter den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Ebenso Menschen, die sich schlecht abgrenzen und die eigenen Grenzen nicht gut akzeptieren können. Körperliche Ursachen beider Darmerkrankungen sind Autoimmunprozesse, die sich auch durch Witterungseinflüsse verschlimmern. So leiden Patienten mit Colitis ulcerosa eher unter Kälte, Patienten mit Morbus Crohn eher unter Hitze.
Im Gegensatz zur konventionellen Therapie, kann die Chinesische Medizin beide Erkrankungen unter Berücksichtigung aller Aspekte die zur Krankheitsentstehung beitragen, gut therapieren. So lassen sich aggressive medikamentöse Therapien wie Chemotherapien oder auch Operationen vermeiden.
So unterscheiden sich die Darmerkrankungen
Colitis ulcerosa betrifft oft den Dickdarm, die Leitsymptome sind:
- blutig-schleimige Durchfälle, oft bis zu vierzig am Tag
- Bauchkrämpfe
- Blutarmut und Auszehrung
- Brechreiz
- Fieberschübe
- mögliche Spätfolge: Darmkrebs
Morbus Crohn trifft meist den Dünndarm, die Leitsymptome sind:
- Bildung innerer Geschwüre
- mehrere Stuhlgänge pro Tag
- starke Bauchschmerzen, nicht selten begleitet von Kopfschmerzen
- Fistelbildungen (Bildung von künstlichen Eiterausgängen)
- Stenosierungen (Verengung bis zum Verschluss) des Darmlumens
- Müdigkeit und Entkräftung
- Gereiztheit und Aggressivität
- mögliche Spätfolge: ständige Kot-Inkontinenz
Der Autoimmunprozess
Bei beiden Autoimmunkrankheiten läuft die Steuerung der körpereigenen Entzündungsinstrumente aus dem Ruder und Abwehrzellen sowie Immun-Eiweiße greifen körpereigene Gewebe an. Die konventionelle Therapie zielt auf eine Hemmung dieser Entzündungs-Aktivität in der Darmschleimhaut beispielsweise mit Cortison und Immunsuppressiva ab. Dadurch wird zwar die entzündliche Fehlaktivität ausgebremst und das Schlimmste verhindert, zu einer nachhaltigen Verbesserung des Immunsystems und einer Heilung können diese Mittel nicht führen. Lässt sich die Darmerkrankung trotz intensiver Behandlung nicht beherrschen, bleibt häufig als letzte Möglichkeit nur noch der operative Eingriff wie Fistelentfernung bei Morbus Crohn oder Dickdarmresektion bei Colitis ulcerosa.
Beobachtungen aus der Chinesischen Medizin und von Patienten zeigen aber auch: Oft lösen Stress, psychische Belastungen, Fehlernährung und vor allem wiederkehrende und nicht zu Ende gebrachte Bagatellinfekte, wie ein einfacher Schnupfen, Entzündungsschübe aus. Deshalb nimmt genaues Beobachten alltäglicher Infekte, Entzündungsverläufe und der Krankengeschichte einen hohen Stellenwert für die alternative Therapie ein. Unter ganzheitlichen Gesichtspunkten stellen Mediziner dann chinesische Arzneien in einer individuellen Rezeptur zusammen. Bestehend aus Rohsubstanzen wie Knollen, Rinden oder Wurzeln von Pflanzen trinken Patienten die chinesische Arznei als Abkochung.
Bei Patienten mit Colitis ulcerosa liegt nach chinesischem Verständnis eher ein Kältethema als Ursache vor, erkennbar beispielsweise an kalten Füßen. Hier behandeln die TCM-Experten eher mit Arzneirezepturen, die wärmen und schmerzhafte Blockaden lösen. Beim Morbus Crohn hingegen spielt wiederum ein Übermaß an Hitze eine Rolle im Krankheitsgeschehen. Mit Rezepturen, die eher kühlen kommt es häufig schon innerhalb von wenigen Tagen und Wochen zur deutlichen Linderung der Symptome. Später – Ärzte passen Arzneien dem Genesungsverlauf an – werden Arzneien verabreicht, die das Immunsystem zu einem intakten Immunverhalten zurückführen. Flankierend setzen sie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa Akupunktur, Druckpunktmassagen oder Körpertherapien wie Qi Gong ein.
Mit diesem alternativen Behandlungsansatz kann etwa 75 Prozent der Patienten mit chronischen Darmentzündungen langfristig und erheblich geholfen werden. Nach der Chinesischen Medizin gilt der Patient jedoch erst dann als geheilt, wenn Patienten einige Erkältungen mit produktivem Schnupfen/Husten durchgestanden haben, ohne dass es zu einem erneutem Krankheitsschub gekommen ist.
Psychoimmunologisches Modell
Nach Chinesischer Medizin wird die Entstehung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen auch mit dem psychoimmunologischen Modell erklärt. Es beschreibt letztendlich einen Teufelskreis von Krankheitsprozessen, den man sich etwa so vorstellen kann: Psychische Verletzungen oder bedrückende Umstände aus der Kindheit verhindern, dass immunologische Krisen, Erkältungen, Fieber frei und erfolgreich durchlebt werden konnten. Es bleiben sogenannte „unerledigte“ Reste im Körper, die zu einem immunologischen Dauerkonflikt führen. Dieser wiederum belastet die Psyche. Eine belastete Psyche wiederum erschwert die Lösung der Immunstörung.
Patienten erkennen diesen Zusammenhang beispielsweise, wenn sich nach psychischen Belastungssituationen oder besonders stressigen Phasen, der nächste Krankheitsschub meldet. Oder wenn sich beispielsweise durch eine verstopfte Nase ein Schnupfen ankündigt, er aber ausbleibt und stattdessen Durchfälle wiederbeginnen.
Deshalb ist es aus Chinesischer Sicht sinnvoll, bei der Therapie nicht nur der Immunstörung zu begegnen, sondern auch die psychischen Belastungen aufzulösen, um an möglichst vielen Stellen aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Für Patienten mit chronischen Darmerkrankungen heißt das, Abgrenzung nach außen und die eigenen Grenzen berücksichtigen lernen. Also: Grenzen erkennen, akzeptieren und Verhalten neu ausrichten.
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